Werkbericht 2020 - Studierendenwerk Vorderpfalz

"2020 kann man am einfachsten frei nach Frank Sinatra zusammenfassen: If we can make it there, we‘ll make it anywhere….“
Andreas Schülke

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

Geschäftsführer Andreas Schülke
Geschäftsführer Andreas Schülke
einen Einstieg in das Geschäftsjahr 2020 zu finden ist sehr einfach und kann mit einem Satz beschrieben werden: Das schwierigste Jahr, dass man sich vorstellen kann mit Verwerfungen, Umbrüchen, Verlusten und Einschränkungen, wie man sie sich noch zu Beginn des letzten Jahres niemals hätte vorstellen können.
In meiner eigenen beruflichen Vergangenheit wird das sicher ein Jahr sein, an das ich mich noch sehr lange erinnern werde. Bleibt nur zu hoffen, dass wir von den Auswirkungen der Pandemie bald auch nur in Erinnerungen sprechen können.

Zu einem außergewöhnlichen Jahr gehört auch ein außergewöhnlicher Werkbericht. Eine echte Vergleichbarkeit zu anderen Jahren ist eh nicht gegeben und so konzentrieren wir uns darauf, wie wir das Studierendenwerk durch dieses besondere Jahr navigiert haben. Dabei ist meine wichtigste Erkenntnis aus dem Geschäftsjahr, dass sich in der Krise der wahre Charakter zeigt. Und da muss ich dem Studierendenwerk ein sehr gutes Zeugnis ausstellen und kann mit Stolz sagen: Das Studierendenwerk kann auch Krise.

Natürlich hat das Jahr auch bei uns Spuren hinterlassen. Das war nicht zu vermeiden. Am meisten tut es mir leid, dass wir keine andere Chance hatten, als die Verträge von 51 Kolleg*innen nicht wieder zu verlängern und dass die positiven Perspektiven für alle Kolleg*innen, die zuhause in Kurzarbeit auf bessere Tage hoffen, auf sich warten lassen. Das waren bittere Entscheidungen und auch Durchhalteparolen werden irgendwann schal.

Aber andererseits konnte ich mich jederzeit darauf verlassen, dass alle verbliebenen Kolleg*innen das Studierendenwerk immer am Leben gehalten haben und weit über die eigene Belastungsgrenze hinaus auch in unsicheren Zeiten durchgehalten haben. Keine Selbstverständlichkeit und angesichts der schwierigen Lage nicht hoch genug zu bewerten.
Ohne staatliche Unterstützung – ganz besonders durch das in der Pandemie gezahlte Kurzarbeitergeld – wäre das Studierendenwerk früher oder später wohl auch finanziell in große Nöte geraten.

Aber bekanntlich soll man ja aus der Krise gestärkt hervorgehen, wenn sie überwunden ist und ich kann behaupten: Das sind wir. Wir haben viel über die zukünftige Rolle unseres Studierendenwerks nachgedacht und gemeinsam daran gearbeitet, unsere Leistungen auf eine eventuell veränderte Zeit nach der Pandemie auszurichten.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass dieses Geschäftsjahr trotz aller Widrigkeiten ein positives Gefühl in mir hinterlässt, weil ich weiß, dass wir als Unternehmen flexibel, innovativ und stressresistent genug sind, auch die schwierigsten Zeiten zu überstehen. Probleme wurden nicht zu Sackgassen, sondern konnten immer mit kreativen Ideen und überdurchschnittlichem Engagement gemanaged werden.

Leider kann ich der Krisenkommunikation im Außenverhältnis kein so gutes Zeugnis ausstellen. Wir – sowohl mein Team als auch ich - haben sehr viel Zeit und Energie darauf verwenden müssen, unseren besorgten Mitarbeiter*innen den fehlenden Beistand für die Beschäftigten erklären zu müssen. Das hat in der Krise große Unsicherheit verursacht und hätte durch eine sachliche Kommunikation auf Augenhöhe sicher besser gemacht werden können. Sehr gut verständlich, dass die Mitarbeiter*innen ihrem Unmut und ihrer Sorge in Demonstrationen gemeinsam mit dem AStA und dem Personalrat Ausdruck verliehen haben.

Ich bedanke mich für die umfangreiche Solidarität, die wir in dieser schwierigen und unsicheren Zeit erfahren haben. Ganz besonders durch den AStA in Landau, aber auch viele Hochschulgruppen. Auch der Personalrat und natürlich unser Verwaltungsrat standen uns jederzeit zur Seite.

In diesem Sinne verspreche ich eine außergewöhnliche Lektüre und freue mich darauf, dass wir uns bald alle wieder live begegnen können. Denn nichts, wirklich gar nichts ersetzt den menschlichen Kontakt und auch das Studium ist nichts ohne die Begegnung mit anderen. Das kann auch ein digitales Studium langfristig nicht vollkommen ersetzen, selbst, wenn wir unseren digitalen Nachholbedarf in der Hochschullandschaft 2020 überdeutlich sehen konnten. Wir werden unsere Hausaufgaben bei der Digitalisierung auf jeden Fall machen!

Und, weil man nach dem Grundsatz Krise = Chance in der Krise innovativ sein soll, ist dies unser erster Werkbericht, der als Microsite erscheint. Unsere aktuellen Werkberichte erhalten Sie fortan immer unter werkbericht.stw-vp.de in Deutsch und in Englisch.

Ich wünsche Ihnen eine kurzweilige Lektüre und stehe natürlich für alle Fragen aus dem Werkbericht Rede und Antwort.

Ihr Andreas Schülke
Geschäftsführer Studierendenwerk